© P. Gontier
 

Belmont-Preis 2001
für zeitgenössische Musik

Florent Boffard

Pianist in Paris

 

Begründung des Kuratoriums

Das Kuratorium bewundert seinen Mut, auf das Ungefällige und Schwierige zu setzen und sein Talent, der verschwiegenen Ambition einer Komposition das Geheimnis zu entlocken, sie neu zu erfinden.
Die Interpretation, dieses „zweite Leben“, lässt das Musikstück zu einem Kunstwerk werden und entzieht es der Logik des reinen Konsums.

„Ein junger Mann betrat die Bühne: sein etwas enger Anzug, sein blasses, von einem natürlichen Lächeln erhelltes Gesicht, seine großen Hände, die bald tief in die Tasten greifen sollten, entsprachen nicht unbedingt meinem Bild eines Solisten des Ensemble Intercontemporain. Zwei, drei Schritte zum Flügel, und gleich vom ersten Anschlag an setzte sich der Künstler durch.
Nichts Wichtigtuerisches oder Posenhaftes, nichts Steifes und schon gar nichts Strenges. ... Sein klar strukturiertes Spiel, sein ausgesprochener Sinn für Polyphonie sind ihrerseits Ausdruck eines tiefen Werkverständnisses und einer großen Disziplin in seiner künstlerischen Arbeit. Sein reicher und großzügiger Klang ist ein weiterer Beweis seines feinen und präzisen Gehörs.”
Aus der Laudatio von Hervé Boutry